Claudio Arrau

chilenisch-amerikanischer Pianist; war zunächst v. a. Liszt-Spieler; später Weltruhm als Interpret von Klavierwerken von Beethoven, Chopin, Schubert, Schumann und Brahms

* 6. Februar 1903 Chillán

† 9. Juni 1991 Mürzzuschlag (Österreich)

Herkunft

Claudio Arrau war der Sohn eines Augenarztes, verlor den Vater jedoch, als er erst ein Jahr alt war.

Ausbildung

Unter der Obhut seiner Mutter, einer Klavierlehrerin, erhielt er bereits mit drei Jahren ersten Klavierunterricht. Für seine Schulausbildung sorgten Privatlehrer. Bereits bei seinem ersten Auftreten in Santiago de Chile (Herbst 1909) zeigte A. eine erstaunliche Fingerfertigkeit, mehr noch die Empfindung für Harmonie und Diktion der vorgetragenen Stücke. Er galt als Wunderkind und erhielt als Siebenjähriger von Paoli in Santiago de Chile Klavierunterricht. Mit einem Stipendium der chilenischen Regierung studierte er dann von 1913 bis 1918 am Sternschen Konservatorium in Berlin, wo der Liszt-Schüler Martin Krause (1853-1918) sein Lehrer und väterlicher Freund wurde. Von ihm lernte er die genaue, durchrhythmisierte Phrasierung des Spiels, die Pedaltechnik und das Vibrato, den nachschwingenden Anschlag der Klaviertaste.

Wirken

1914 debütierte er bei einem öffentlichen Konzert in Berlin mit großem Erfolg und unternahm danach Jahr für Jahr große Konzertreisen durch ganz Deutschland. Der Tod seines Lehrers (1918) stürzte A. in eine mehrjährige Krise, obwohl er weiterhin in Wettbewerben und ...